Seit 1924 werden die Olympischen Spiele nicht mehr nur im Sommer, sondern auch im Winter ausgetragen. Alle vier Jahren werden so auch die besten Skifahrer gesucht, eine Folge von Austragungen, die nur durch den Zweiten Weltkrieg und durch den Einschub der Spiele 1994 in Lillehammer unterbrochen, respektive geändert wurde. Am Erfolgreichsten waren dabei die Alpennationen Österreich, Deutschland, Frankreich, Schweiz und Italien, zusammen mit den Vereingten Staaten und Norwegen. Sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen hat Österreich die meisten Medaillen gewonnen. Olympiasieger haben immer wieder einen Ski-Boom in ihrer Heimat auslösen können. So hatten auch die Erfolge von Maria Höfl-Riesch und Viktoria Rebensburg einen positiven Einfluss auf den Skisport in Deutschland.
Einige der erfolgreichsten Athleten werden nun hier vorgestellt:
Kjetil André Aamodt (Norwegen)
Einer der vielseitigsten und auch erfolgreichsten Athleten im alpinen Ski-Zirkus war Kjetil André Aamodt. Der Norweger gewann schon 1992 im Alter von 20 Jahren seine ersten beiden olympischen Medaillen, darunter die Goldmedaille im Super-G. Bis zu den Spielen 2006 von Turin, bei denen die alpinen Skiwettbewerbe in Sestriere ausgetragen wurden, kamen sechs weitere Medaillen hinzu. Mit acht Medaillen (vier Gold, zwei Silber, zwei Bronze) ist er mit Abstand der erfolgreichste olympische Alpin-Skifahrer aller Zeiten. Zusammen mit seinem Landsmann Lasse Kjus war Aamodt auch an Weltmeisterschaften jahrelang einer der erfolgreichsten Medaillensammler.
Jean-Claude Killy (Frankreich)
Die alpinen Skiwettbewerbe anlässlich der Olympischen Winterspiele bestehen heute bei den Frauen und bei den Männern aus je fünf Disziplinen. Bei den Spielen 1968 waren es noch deren drei, mit Abfahrt, Slalom und Riesenslalom. Jean-Claude Killy aus Val d’Isère vermochte dabei alle drei Wettbewerbe zu gewinnen. Dieses Kunststück gelang ihm als erst zweiter Skiläufer nach dem Österreicher Toni Sailer. Seine Siege in Chamrousse brachten ihm neben den drei Olympia-Medaillen auch noch vier Goldmedaillen der FIS-Weltmeisterschaft ein, die vierte davon für die damals nicht olympische Kombination.
Toni Sailer (Österreich)
Bis zu den Olympischen Winterspielen 1956 in Cortina d’Ampezza war es keinem Skirennfahrer gelungen, alle drei damals ausgetragenen Rennen zu gewinnen. Toni Sailer, der damals 21-jährige Österreicher aus Kitzbühel, änderte dies. Er gewann hintereinander den Riesenslalom, den Slalom und die Abfahrt. Bemerkenswert waren dabei auch die jeweiligen Abstände auf die Silbermedaillengewinner. Am nächsten kam Sailer der Schweizer Raymond Fellay, der in der Abfahrt mit 3,5 Sekunden Rückstand die Silbermedaille eroberte. Sailers Karriere auf Ski war ausgesprochen kurz. 1958 trat er im Alter von nur 22 Jahren auf dem Höhepunkt vom Skisport zurück, um fortan als Schauspieler sein Geld zu verdienen.
Alberto Tomba (Italien)
Untypisch für einen italienischen Skirennfahrer war Alberto Tomba, der sich in den 1980er und 1990er-Jahren von Bologna her aufmachte den Skizirkus durcheinander zu wirbeln. Tomba entschied mit seiner stürmischen Fahrweise 35 Slaloms und 15 Riesenslaloms für sich und gewann 1994/95 die Gesamtwertung im alpinen Ski-Weltcup. Ähnlich erfolgreich war “Tomba la Bomba” bei den Olympischen Winterspielen, wo er zwischen 1988 und 1994 drei goldene und zwei silberne Medaillen für Italien erobern konnte. Tomba erlernte das Skifahren freilich nicht im Flachland von Bologna, sondern im Nobel-Skiort Cortina d’Ampezzo, wo seine Familie ein Ferienhaus besaß.